Četrto pismo Franceta Prešerna Matiju Čopu, Celovec, 7. marec 1832
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Klagenfurt, am 7. Mérz 1832. Teuerster Freund!
Der Grund, varum ich Deine beiden letzten Briefe erst heute beantworte ist meine unselige Gewohnheit alles auf den letzten Augenblick zu verschieben, und der Umstand, daß ich gerade die letzten Stunden vor dem Abgange der letzten Post verhindert worden bin. Solite ich Dir in meinem letzten Schreiben zu wehe getan haben, so halte es dem Umstande zu Gutem, daß ich auf den Sonitus in Kop. sehr viel Muhe verwendet habe, und solchen gleich einer geliebten Brisëis nicht ohne in tobende Worte auszubrechen fahren lassen konnte. Von Jarnik wollte Kleinmayr nichts vor Vollendung des Druckes hergeben, der ist jedoch bereits so weit gediehen, daß ihr in den nächsten 8, höchstens 14 Tagen, das Werk in Laibach haben dürftet. Zelencovih sprehodov nisim dobil. Solltest Du mir solche schicken wollen, so schicke sie mit den Blattern der čebelica, wenn diese auch noch ein paar Wochen ausbleiben sollten. Sei nicht so empfindlich gegen fremde Anmaßungen und entziehe Dich deswegen der vaterländ. Philologie nicht. Schreibe mir welches metrum einer krainischen romantischen Tragödie am meisten konvenieren wurde: ob 4füßige Trochaeen oder 5 vel 6füßige Jamben, und sollte man die erste Versgattung reimen, oder assonieren, oder ungereimt lassen, dann ob die 5 und 6füßigen Jamben zu reimen wären, und ob sie eine fixe Zaesur haben müßten. Lebe wohl und grüße Castel-lionem.
Dein Freund Dr. Prešérn.