Anton Aškerc, Studie mit Übersetzungsproben
' Gregor Krek |
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ganz still. Man hört nur das wehende Athmen der Wälder und das ferne Rauschen des Doubs. Ein Wort fürchtet die göttliche Ruhe dieser Nacht zu stören.
Wir warten auf etwas Wunderbares, das- von weit konnmt und wieder weit fortgeht und das die ganze Weltbegrabenheit dieses Ortes aufrütteln wifd.
Horch! Ein Koboldsgehämmer durch die Berge! Es rauscht und donnert dumpf und verhalten. Plötz- lich ein befreiendes Durchbrechen und zwei Glüh- augen gleiten glänzend hoch oben aus dem Tunnel von la Croix, hundert Lichter nach sich ziehend. Sie huschen am Rande des Berges vorbei und eilen weiter und weiter, bis sie hinter der Biegung ver- schwinden.
Fort sind sie hinaus in die grosse weite Welt!
Wir aber steigen in unsere friedlichen Zimmer hinauf und »Bon soir, bonne nuit!« geht es zwei- und dreimal mit weichem, liebevollem Accente hin und zurück, dann schliessen sich die Jalousien.
Das war ein schöner Tag; still und fröhlich kkng er aus wie ein sehnsüchtiges Mollstück, das mit dem weltversöhnenden, auferstehungsfrohen Dur^ accofd der Tonika schliesst.
Gott gebe — so wünschen der Dichter und ich — Gott gebe allen Menschen solche Tage und solchen Schluss ihres Lebens!
St. Ursanne im französischen Jura, Sept. 1898.