Obschon die Lieder aus dem Vaterlande
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Obschon die Lieder aus dem Vaterlande
Verbannt den Liebling römischer Kamönen;
Konnt’ er sich des Gesanges nicht entwöhnen,
War still sein Leid zu tragen nicht im Stande.
Er lernte fremdes Wort im fremden Lande,
Und klagte seinen herben Schmerz in Tönen,
Die er als Kind nie hörte, Scythiens Söhnen
An des beeisten Isters rauhem Strande.
Da ich wie er nicht kann vom Dichten lassen;
Obwohl mein heimisch Lied mir nicht zum Frommen,
Nur Mißgunst mir bereitet, blindes Hassen,
Vergebt! daß ich, ihm folgend, unternommen,
In Worte meinen innern Gram zu fassen,
Die ich von meiner Mutter nicht vernommen.