Pismo Franceta Prešerna Janezu Bleiweisu
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Prvo pismo Franceta Prešerna Františku Ladislavu Čelakovskemu, Ljubljana, 14. marec 1833 → |
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- JANEZU BLEIWEISU
Lieber Freund!
Zur Belohnung Deiner Verdienste um die Anmannbringung meiner Poesien durch deren Ankündigung und Besprechung in Deinem Blatte erhältst Du ein Extraexemplar derselben, welches sich von anderen dadurch unterscheidet, daß das Magistrale pag. 147 akrostichisch ist.
Da ich einige Exemplare meiner Carmina nach Prag zu schicken beabsichtige, so ersuche ich Dich den Plenum titulum des Bibliothekars Hanka, der mir vor etlichen Jahren durch Sreznjewski seine Poesien überschickt hat, entweder aus einem Schematismus, oder durch eine Nachfrage beim Herrn Bibliothekar Likawez zu eruieren und mir bekannt zu geben.
Schließlich mache ich Dich auf die in der Illustrierten Zeitung vom 6. d. M. pag. 92 vorkommende Sphinx aufmerksam, die bei Thorda in Siebenbürgen soll aufgefunden worden sein. Ich halte dafür, daß sich entweder ein deutscher oder ein slawischer Schalk mit den Archäologen einen Spaß erlaubt hat. Ich habe die Inschriften beim ersten Anblick, sie rückwärts lesend, dahin entziffert, daß sie Zari dan und ima imati thieri zari dan, ima imeti tire (Bahnen) zarje oder zorni dan, habet habere vias aurorae dies, zu lesen sind. Anfangs habe ich thiere für dveri, duri gehalten; allein auf meiner gestrigen Fahrt nach Münkendorf auf einer Schneebahn (tir) die wahre Wortbedeutung entziffert. Ich zweifle nicht, daß jeder Slawe, der auf die fraglichen Inschriften aufmerksam gemacht wird, solche ohne Beihilfe eines Schlüssels so leicht als ich lesen wird. Daher wäre dieser Gegenstand, wenn er in den Novice zur Sprache kommen sollte, mit Vorsicht zu behandeln, weil man sich sonst lächerlich machen könnte. Vale et fave. Dein Freund
- Dr. Prešérin
Krainburg, am 21. Jänner 1847.