Wohl ihm, dem fremdt geblieben das Erkennen
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Wohl ihm, dem fremd geblieben das Erkennen,
Es brachte wohl den Tod dem Menschenkinde!
Warum kam von den Augen weg die Binde,
Die mir die Strahlen barg, die nun so brennen!
Das Leben würd’ ich lebenswert noch nennen;
Denn wahrlich hoffen kann ja nur der Blinde,
Daß, was er gutes wollte, Herzen finde,
Die’s nicht verdreh’n, verketzern, und verkennen.
Der Blinde nur kann glauben mit den Thoren,
Wer das Talent, das ihm ward angeboren,
Vergräbt, nicht wer es nützet, sei verloren.
Nur ihm sind nicht gelähmt des Geistes Schwingen,
Wer blind ist, kann noch für das Gute ringen,
Verzweifelnd nicht, wie ich, an dem Gelingen.